Die ars electronica an der KOWI
Gerfried Stocker, Medienkünstler und künstlerischer Leiter der ars electronica in Linz hält eine Übung für Bachelorstudierende im kommenden WS ab. Nützen Sie die Chance für einen neuen Blick auf Phänomene der Digitalisierung . Anmeldung ab Do, 17.9. ab 19:00
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Wie wirklich ist die Wirklichkeit? So überholt diese Fragestellung auch wirken mag, sie war vielleicht noch niemals so brisant wie heute. Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sind wir durch die Digitalisierung mehr denn je von Filtern, Algorithmen und Frames umgeben – sie bestimmen, wie Realität wahrgenommen und rezipiert wird. Die fake reality des „Faceswapping“ oder „lebende“ Hologramme toter Personen sind längst zu einer manufactured reality geworden. Dabei spielen weitreichende kreative aber auch manipulative Prozesse eine Rolle, die über bislang bekannte kommunikationstheoretische Perspektiven hinausgehen und in die Entwicklung demokratischer Kommunikationsprozesse eingreifen.
Gerfried Stocker, der die Studierenden zur Reflexion allgegenwärtiger, datenbasierter Steuerungsprozesse einlädt, zählt zu den wichtigsten Vordenkern im Bereich der digitalen Medientheorie.Als Gründer von x-space sowie künstlerischer Geschäftsführer der ars electronica setzte er wesentliche Akzente, wobei sich insbesondere die „ars“ immer schon sehr frühgesellschaftspolitisch relevante Phänomene der Digitalisierung aus einer künstlerisch-kritischen und auch kreativen Perspektive in das Zentrum ihrer Auseinandersetzung stellte. Diese Auseinandersetzung findet insbesondere auch durch das parallel zum Kunstfestival stattfindende wissenschaftliche und kunsttheoretische orientierte ars electronica-Symposium statt, welches zu einem richtungsweisenden Eckpfeiler für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit digitaler Kunst im Kontext technischer wie auch sozialer Innovationen weit über den europäischen Raum hinaus geworden ist. Zu Stockers bahnbrechendsten Arbeiten zählen etwa Goodbye Privacy (2007) und Artificial Intelligence – Das andere Ich (2017).
https://ars.electronica.art/news/
https://ooev1.orf.at/magazin/treffpunkt/kultur/stories/184963/index.html
Ziel der LV:
Die LV befasst sich mit der Verschiebung der Realität aus einer künstlerischen Perspektive und ihren Auswirkung auf Demokratie und Gesellschaft und bietet damit eine Ergänzung zum klassisch analytischen Zugang der Kommunikationswissenschaft aus neuen Perspektiven. Sie wird voraussichtlich überwiegend online stattfinden, wobei eine Exkursion ins ars electronica center vorgesehen ist.
In der LV erhalten die Studierenden einen Überblick über die Anwendungen von neuen Technologien, den Wisenstransfer und die Digitalisierung. Es wird ein Verständnis dafür erarbeitet, wie die Gesellschaft die kommenden Entwicklungen von Wissenstechnologien, Tools und Medien zur Verarbeitung und zum Austausch von Wissen und Information weiterentwickeln kann..